Mein erster Blogeintrag über die gute Moto Morini: Eigentlich wollte ich nur ein USB Ladekabel von der Batterie zum Cockpit verlegen, damit ich mein Navi nicht mehr mit einer sogenannten Powerbank am Leben halten muss, sondern direkt von der sowieso vorhandenen Batteriespannung profitieren kann. Für diesen Zweck gibt es von Optimate eine praktische Lösung mit KET-Steckverbinder, den ich zum Anschluß an mein Ladegerät bereits verbaut hatte. Eine Ladeelektronik für das USB-Kabel ist sehr wichtig, damit das Endgerät im ungünstigsten Fall nicht die Batterie leer saugt.
Nach dem Ausbau des Fahrersitzes erblickte ich direkt das Problem. Der Steckverbinder zwischen Lichtmaschine (im folgenden LiMa) und Regler entwickelte ein Eigenleben und zum Glück habe ich das rechtzeitig entdeckt. Glück im Unglück. Das Stadium dieses nicht gerade selten auftretenden Problems bei Motorrädern war noch jung. Es war lediglich die Ummantelung einer Ader aufgelöst, sodass keine Kurzschlussgefahr bestand. Allerdings fehlten bereits 5 cm davon und die Litze lag frei. Die Stecker waren schon weit damit fortgeschritten, eine innige Verschmelzung einzugehen. Glücklicherweise waren alle Kontakte noch getrennt voneinander und somit konnte ich davon ausgehen, dass weder die LiMa noch der Regler und auch nicht die Batterie beschädigt waren. Sonst wird es schnell teuer…
Nachdem ich das USB-Kabel verlegt hatte, was schließlich das Tagesziel war, wurde nun zusätzlich noch der Schlamassel beseitigt und im Internet nach Alternativen für eine idealere Verbindung dieser so lebenswichtigen Adern gesucht. Ideal wäre ein Steckverbinder mit maximaler Kontaktfläche und vergoldeten Kontakten, die eine Oxidation nahezu ausschließen. Leider ist das in Deutschland auf die Schnelle schwer oder gar nicht zu finden. Der eine große Online-Handel hat was im Angebot aber mit Versand aus China. Das ist nicht gut. Ich will schließlich fertig werden. Also doch beim anderen großen Online-Portal eingekauft und zwei Tage später konnte es los gehen. Die Steckverbinder hören übrigens auf den Namen Fastin Faston und sind natürlich 3-polig. Wenn man nach diesen Schlagwörtern sucht, wird man schnell fündig.
Die Kontakte werden normalerweise nur aufgecrimpt. Und die Stecker selbst sind nicht wirklich gekapselt oder vor Umwelteinflüssen geschützt. Im Prinzip ist es ein recht legeres Gehäuse für drei Flachsteckverbinder. Damit die Kontaktfläche von der Ader zum Stecker nicht wieder von wilder Oxidation befallen wird, habe ich den Stecker aufgecrimpt und zusätzlich verlötet. Mit ordentlich Zinn an der Kontaktstelle ist ein hundertprozentiger Kontakt dauerhaft gewährleistet. Danach werden die Stecker in das Gehäuse geführt und rasten mit einem zarten Klick ein. Jetzt sind die Adern aber immer noch offen wir ein Scheunentor, schaut man sich die Seite an, wo die Adern in den Stecker laufen. So geht das nicht und deshalb wird diese Seite bei beiden Verbindern mit Heißkleber ausgefüllt und damit abgedichtet. Das Ergebnis ist ein nahezu versiegelter Stecker. Superseal lässt grüßen! Bevor ich die Stecker verbinde, kommt noch das Werkstattwundermittel zum Einsatz: Die Kontaktflächen sprühe ich leicht mit Kontaktspray bzw. MuFu-Öl ein. Was das bekannteste Multifunktionsöl ist, wird sich jeder denken können.
Das Ergebnis kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Hoffentlich bleibt dieser Stecker auf ewig Teil meiner lieben Moto Morini Corsaro. Dieser Verschleiß war übrigens das erste Bauteil, was bei der Morini außerplanmäßig in 3 Jahren ausgefallen ist. Diese unzuverlässigen Italienerinnen! Zum Abschluss noch der Hinweis: Prüft diesen Steckverbinder an euren Maschinchen regelmäßig. Sollte sich nur der Ansatz von Oxidation oder ein bräunlich werdender Stecker ankündigen, dann raus damit und ordentlich neu aufbauen. Durch die Oxidation der Kontakte entsteht durch den hohen Strom auf den Adern ein enormer Widerstand, alles wird warm, dann heiß und irgendwann kapituliert der Kunststoff. Im ungünstigsten Fall zerlegt es euch den Regler, die Batterie oder sogar die Wicklung der LiMa nimmt schaden.
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